Grüner Würfel Bielefeld

Grün gemacht: Lebende Fassade für ein Gebäude in der Bielefelder Innenstadt.

Die Großewinkelmann GmbH & Co. KG erhielt im Jahr 2014 den interessanten Auftrag für die Konstruktion der grünen Fassade für ein Bauobjekt auf dem Kesselbrink in der Bielefelder Innenstadt. Jenes Objekt gilt in Deutschland als einzigartig: Die vier Außenwände des dreistöckigen, kubischen Gebäudes sollten, mit Ausnahme der Fensterflächen, eine komplett begrünte Fassade erhalten und den einst auf dem Kesselbrink vorherrschenden Grauton endgültig zur Vergangenheit werden lassen. Und dieser Herausforderung stellte sich "Growi".

Die Dimension des ungewöhnlichen Auftrages hatte es in sich: Rund um das inzwischen von Einheimischen inoffiziell zum "Grünen Würfel" getaufte Objekt wurden ab Sommer 2014 rund 42 Tonnen Stahlbau in Form von Metallträgern mit Aufhängevorrichtung installiert, 420 Quadratmeter Gitterrostbelag und 300 laufende Meter Pflanzkästen wurden für die immergrüne Efeubepflanzung konstruiert und nach Bepflanzung durch einen Gärtnereibetrieb in die Stahlkonstruktion eingehängt, zudem wurden Fluchttreppen und Handläufe errichtet. Die für die "lebende Wand" vorgesehenen 12.000 Setzlinge wurden hierzu eigens in der Gärtnerei vorgezogen, auf dem Betriebsgelände der Firma Großewinkelmann in die Pflanzkästen gesetzt, in die Rankgitter eingeflochten und von dort aus auf die Reise in die Bielefelder Innenstadt geschickt.

Als clever erweist sich auch die zum Einsatz kommende Technik: Da von den Pflanzen in der als Kassettensystem realisierten Fassade keine Verbindung zum Erdboden besteht, erfolgt die Bewässerung und Düngung computergesteuert. Bei Bedarf sorgt eine in der Tiefgarage unter dem Gebäude befindliche Anlage, die das Wasser und bei Bedarf auch Flüssigdünger in die Tröge pumpt. Neben der optischen Aufwertung trägt die Fassade des "Grünen Würfels" auch zu einer Aufwertung der Energiebilanz des Gebäudes bei, da die Fassadenkörbe einerseits Wärmestrahlung abhalten, sowie andererseits die Verdunstungskälte des Wassers als Kühleffekt nutzen können. Auch ökologische Gründe sprechen für das Projekt, da die immergrünen Pflanzen pro Jahr rund eine Tonne CO2 binden und gleichzeitig über 750 Kilogramm Sauerstoff produzieren.

Nach rund zehnwöchiger Montagezeit vor Ort erstrahlte der neue innerstädtische Anziehungspunkt schließlich an allen vier Seiten in einem satten, natürlichen Grünton. "Ein interessantes Projekt mit anspruchsvollen Details, dessen Entwicklung uns Stress, aber auch viel Freude bereitet hat" sagt Frank Hesse, Geschäftsführer des Rietberger Familienunternehmens. "Ich denke, das Ergebnis spricht für sich."

 

Projektumfang:

Metallträger mit Aufhängevorrichtung
Gitterrostbelag
Pflanzkästen
Fluchttreppen und Handläufe

Ges.-Länge Pflanzkästen: 300 m
 
Ges.-Gewicht Metallträger: 42 t
 
Fläche Gitterrostbelag: 420 m²
 
Ausführungsjahr: 2014

 

 

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