Mit dem Herbst beginnt für viele Pferde eine Phase des Umbruchs: Das Gras auf den Weiden wird knapp, die Böden werden matschig, und die Tiere verbringen zunehmend mehr Zeit auf befestigten Paddocks oder im Stall. Während die Sommermonate oft durch ausgedehnten Weidegang geprägt sind, bringt die kalte Jahreszeit neue Herausforderungen mit sich – besonders in der Fütterung.
Ohne frisches Gras wird Heu zur zentralen Nahrungsquelle. Doch wie lässt sich die Heufütterung unter diesen Bedingungen sinnvoll gestalten? Wie stellt man sicher, dass die Pferde ausreichend versorgt sind – ohne Futterneid, Langeweile oder gesundheitliche Risiken?
Diesen Fragen gehen wir in diesem Beitrag auf den Grund – praxisnah, mit Blick auf die veränderte Situation im Winter und einem konkreten Beispiel aus dem Stallalltag.
Grundlagen der Heufütterung
Eine bedarfsgerechte Heufütterung bildet die Basis für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Pferden – besonders in der stallnahen Haltung während der Herbst- und Wintermonate. In diesem Kapitel werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Grundlagen: Nährstoffgehalt, Heusorten sowie Lagerung und Haltbarkeit.
Was steckt im Heu? – Nährstoffgehalt und Qualität

Heu ist weit mehr als nur „getrocknetes Gras“. Es liefert wichtige Nährstoffe wie:
- Rohfaser: Unterstützt die Verdauung und sorgt für eine gesunde Darmflora.
- Eiweiß (Rohprotein): Besonders wichtig für Jungpferde, Zuchtstuten und Sportpferde.
- Mineralstoffe und Spurenelemente: Kalzium, Magnesium, Selen und andere – je nach Herkunft des Heus unterschiedlich stark vertreten.
- Energiegehalt: Abhängig vom Schnittzeitpunkt und der Pflanzenzusammensetzung.
Tipp: Eine Heuanalyse gibt Aufschluss über die tatsächliche Zusammensetzung und hilft, die Ration gezielt zu planen und individuell an die Bedürfnisse eines jeden Pferdes anzupassen.
Welche Heusorten gibt es – und für wen sind sie geeignet?

Heu ist nicht gleich Heu – je nach Schnittzeitpunkt, Standort, Pflege der Wiese und Witterung entstehen ganz unterschiedliche Qualitäten. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen früh geschnittenem und spät geschnittenem Heu, wobei der Zeitpunkt der Mahd einen großen Einfluss auf den Nährstoffgehalt hat.
Früh geschnittenes Heu enthält in der Regel mehr Eiweiß und Energie, da die Pflanzen noch jung und nährstoffreich sind. Es eignet sich besonders für Pferde mit erhöhtem Bedarf – etwa Sportpferde, Jungtiere oder laktierende Stuten.
Spät geschnittenes Heu hingegen ist strukturreicher, enthält mehr Rohfaser und weniger Energie. Es ist ideal für leichtfuttrige Pferde, die zu Übergewicht neigen, oder als Beschäftigungsheu zur freien Verfügung.
Darüber hinaus gibt es Wiesenheu mit einem natürlichen Mix aus Gräsern und Kräutern sowie speziell angebautes Kräuterheu, das gezielt auf artenreichen Flächen gewonnen wird. Letzteres kann besonders für empfindliche oder allergische Pferde von Vorteil sein.
Wichtig zu wissen: Die genaue Zusammensetzung des Heus variiert von Wiese zu Wiese. Je nach Region, Bodenbeschaffenheit und Pflege wachsen unterschiedliche Gräser und Kräuter – von Lieschgras und Knaulgras über Wiesenrispe bis hin zu Schafgarbe oder Spitzwegerich. Deshalb ist es sinnvoll, das Heu regelmäßig analysieren zu lassen, um die Fütterung optimal anpassen zu können.
Wie lagert man Heu richtig – und wie lange ist es haltbar?
Die Qualität des Heus steht und fällt mit der Lagerung:
- Trocken und luftig lagern: Heu sollte vor Feuchtigkeit geschützt und gut belüftet gelagert werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.
- Nicht zu fest pressen: Besonders bei Rundballen wichtig – zu dichte Ballen können innen feucht bleiben.
- Lagerdauer beachten: Heu ist bei guter Lagerung etwa 12 bis 18 Monate haltbar. Danach sinkt der Nährstoffgehalt deutlich.
Achtung: Staubiges oder muffig riechendes Heu sollte nicht verfüttert werden – es kann Atemwegserkrankungen auslösen.
Woran erkennt man gutes Heu? – Qualitätsmerkmale im Überblick
Die Qualität von Heu entscheidet maßgeblich über die Gesundheit der Pferde. Gutes Heu ist nicht nur nährstoffreich, sondern auch hygienisch einwandfrei und frei von Schadstoffen. Folgende Merkmale helfen bei der Beurteilung:
- Geruch: Frisches Heu riecht angenehm aromatisch – leicht süßlich oder kräuterig. Muffiger, modriger oder scharfer Geruch weist auf Schimmel oder Fehlgärung hin.
- Farbe: Idealerweise ist Heu grünlich bis goldgelb. Eine bräunliche oder graue Färbung kann auf Überlagerung, Nässe oder unsachgemäße Trocknung hindeuten.
- Struktur: Die Halme sollten langfaserig, aber nicht zu grob oder hart sein. Zu feines oder stark zerbröseltes Heu kann auf Überalterung oder schlechte Pressung hinweisen.
- Staubfreiheit: Sichtbarer Staub beim Aufschütteln ist ein Warnsignal – er kann Atemwegserkrankungen verursachen. Besonders bei empfindlichen Pferden ist staubarmes Heu essenziell.
- Fremdstoffe: Gutes Heu ist frei von Erde, Steinen, Plastik, Draht oder anderen Verunreinigungen. Auch giftige Pflanzen wie Jakobskreuzkraut dürfen nicht enthalten sein!
- Schimmel und Pilzbefall: Schon kleinste Schimmelstellen machen das Heu unbrauchbar. Sie sind nicht immer sichtbar – daher ist der Geruch oft ein besserer Indikator.
Welche Möglichkeiten der Indoor-Heufütterung gibt es?

In der Paddock- oder Stallhaltung während der kühlen Jahreszeit ist eine durchdachte Heufütterung entscheidend – nicht nur für die Nährstoffversorgung, sondern auch für das Sozialverhalten und die Beschäftigung der Pferde. Je nach Betriebsgröße, Pferdeanzahl und Arbeitsorganisation stehen verschiedene Systeme zur Verfügung. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die gängigsten Varianten:
Manuelle Heufütterung
Bei der klassischen manuellen Fütterung wird das Heu von Hand verteilt – entweder lose auf dem Boden, in Raufen oder in Netzen. Diese Methode ist besonders in kleineren Ställen oder bei individueller Betreuung verbreitet. Sie erlaubt eine flexible Anpassung an die Bedürfnisse einzelner Pferde, erfordert jedoch täglichen Zeitaufwand und eine gute Organisation.
Heuraufen
Heuraufen sind stationäre Futterstellen, in die das Heu eingelegt wird. Sie sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich – bodennah, wandmontiert oder freistehend. Häufig werden sie mit Fressgittern oder Netzen kombiniert, um Futterverluste zu minimieren und die Fresszeit zu verlängern. Eine sichere Bauweise ist dabei essenziell, um Verletzungsrisiken zu vermeiden.
Heunetze
Heunetze sind eine einfache und effektive Möglichkeit, die Fressgeschwindigkeit zu reduzieren. Sie lassen sich flexibel an Wänden, Gittern oder über Raufen befestigen. Die Maschenweite bestimmt, wie lange die Pferde mit dem Futter beschäftigt sind. Richtig eingesetzt, fördern sie eine gesunde Verdauung und beugen Langeweile vor.
Automatische Fütterungssysteme
Automatisierte Systeme wie zeitgesteuerte Heuraufen, Futterklappen oder sogenannte Heutimer geben das Heu zu festgelegten Zeiten frei – ganz ohne manuelles Eingreifen. Sie ermöglichen eine strukturierte, gleichmäßige Fütterung über den Tag hinweg und entlasten das Stallpersonal deutlich. Besonders in Gruppenhaltungen kann das Stress und Futterneid deutlich reduzieren.
Manuelle Fütterung vs. automatische Systeme – Zwei Ansätze im Vergleich
Die Entscheidung zwischen manueller und automatischer Fütterung hängt stark von den individuellen Gegebenheiten im Stall ab. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile:
Manuelle Fütterung
Diese Methode bietet maximale Flexibilität: Die Futtermenge kann spontan angepasst werden, und der direkte Kontakt zu den Pferden ermöglicht eine tägliche Kontrolle ihres Zustands. Gleichzeitig ist sie zeitintensiv und erfordert eine gute Organisation – besonders bei mehreren Fütterungen pro Tag.
Vorteile:
- Geringe Investitionskosten
- Individuelle Anpassung an jedes Pferd möglich
- Direkter Kontakt zu den Tieren
Nachteile:
- Hoher täglicher Arbeitsaufwand
- Unregelmäßige Fütterungszeiten möglich
- Höheres Risiko für Futterneid bei Gruppenhaltung
Automatische Fütterungssysteme

Automatische Systeme wie der Heutimer ermöglichen eine gleichmäßige, planbare Fütterung – auch ohne ständige Anwesenheit. Sie fördern ruhigeres Fressverhalten und reduzieren Stress in der Gruppe.
Vorteile:
- Gleichmäßige Futterverteilung über den Tag
- Weniger Stress und Futterneid
- Deutliche Arbeitsentlastung im Stallalltag
- Geringerer Personalaufwand resultiert in geringere Personalkosten
Nachteile:
- Höhere Anschaffungskosten
- Technischer Wartungsaufwand
Welche Art der Heufütterung ist besser – manuell oder automatisch?
Ob manuell oder automatisiert – beide Systeme haben ihre Berechtigung. In vielen Fällen kann eine Kombination sinnvoll sein: Automatisierte Fütterung für Struktur und Entlastung, manuelle Eingriffe für Flexibilität und individuelle Betreuung. Entscheidend ist, dass das gewählte System zu den Bedürfnissen der Pferde und den Abläufen im Stall passt.
Der HeuTimer Mini – Strukturierte Raufutterfütterung leicht gemacht
In der modernen Pferdehaltung gewinnt die automatisierte Fütterung zunehmend an Bedeutung – besonders in den Herbst- und Wintermonaten, wenn Pferde überwiegend auf Paddocks stehen und kein Weidegras zur Verfügung haben. Mit dem HeuTimer Mini von Schauer bieten wir eine durchdachte Lösung für die zeitgesteuerte Raufuttergabe im Stall.
Funktionsweise des HeuTimer Mini
Der HeuTimer Mini ermöglicht eine präzise Steuerung der Fresszeiten direkt an der Raufe. Das System lässt sich im Neubau und gegebenenfalls auch zur Nachrüstung an bestehenden Fressgittern einsetzen. Während der programmierten Fütterungszeit ist der Zugang zum Heu geöffnet – die Pferde können entspannt durch das Gitter fressen. Nach Ablauf der Zeit schließt ein Schieber langsam von unten nach oben. Diese Bewegung erfolgt so sanft, dass die Pferde ihren Kopf stressfrei zurückziehen können.
Vorteile für Tier und Mensch
Der HeuTimer Mini trägt zur Verbesserung von Tierwohl und Stallorganisation bei:
- Strukturierte Fütterung reduziert Stress und Futterneid
- Viele kleine Portionen fördern langsames, gesundes Fressen
- Flexible Nachfüllung unabhängig von festen Zeiten
- Deutliche Arbeitsentlastung im Stallalltag
- Geringerer Personalaufwand resultiert in geringere Personalkosten
- Reduzierte Futterverluste durch kontrollierte Abgabe


Wo unterstützt der HeuTimer Mini die Heufütterung?
Der HeuTimer Mini eignet sich für eine Vielzahl von Einsatzbereichen – vom kleinen Privatstall bis hin zum professionell geführten Pensions- oder Ausbildungsbetrieb. Besonders in Haltungsformen mit begrenztem Weidegang, wie Paddock- oder Boxenhaltung, spielt das System seine Stärken aus: Es ermöglicht eine strukturierte, stressfreie Raufutterversorgung über den gesamten Tag hinweg – unabhängig von Personalverfügbarkeit oder festen Fütterungszeiten.
Dank seiner flexiblen Montagemöglichkeiten kann der HeuTimer Mini in Neubauten und gegebenenfalls auch zur Nachrüstung bestehender Fressgitter eingesetzt werden. Damit ist er eine ideale Lösung für alle Betriebe, die Wert auf Tierwohl, effiziente Arbeitsabläufe und eine moderne, automatisierte Fütterung legen.
Schauer und Growi – geballte Kompetenz für innovative Fütterungssysteme.
Fazit: Heufütterung im Winter – durchdacht, strukturiert und tiergerecht
Wenn die Weide in den Herbst- und Wintermonaten zur Ruhe kommt, wird Heu zur zentralen Futterquelle für Pferde. Besonders in Paddock- und Stallhaltung ist eine strukturierte, bedarfsgerechte Heufütterung entscheidend – nicht nur für die Nährstoffversorgung, sondern auch für das Verhalten, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere.
Die Auswahl des passenden Fütterungssystems hängt von vielen Faktoren ab: Stallgröße, Pferdeanzahl, Arbeitsorganisation und technische Ausstattung. Manuelle Fütterung bietet Flexibilität und Nähe zum Tier, erfordert aber viel Zeit und Organisation. Automatisierte Systeme wie der HeuTimer Mini ermöglichen eine gleichmäßige, stressfreie Fütterung über den Tag hinweg und entlasten den Alltag deutlich – besonders in Gruppenhaltungen oder größeren Betrieben.
Gutes Heu, richtig gelagert und bedarfsgerecht verteilt, ist die Basis jeder erfolgreichen Winterfütterung. Systeme wie der HeuTimer Mini helfen dabei, Futterverluste zu reduzieren, die Kautätigkeit zu fördern und Futterneid zu vermeiden – und tragen so aktiv zur Verbesserung von Tierwohl und Stallwirtschaftlichkeit bei.