Das Thema Wasseraufnahme spielt für die Pferdegesundheit eine zentrale Rolle. Ein Pferd, das zu wenig trinkt, riskiert nicht nur Leistungseinbußen, sondern auch ernsthafte gesundheitliche Probleme. Dabei wird die Wahl der richtigen Tränke oft unterschätzt, obwohl sie sehr entscheidend dafür sind, ob Ihr Pferd gern und ausreichend trinkt.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie das Trinkverhalten von Pferden aussieht, welche Faktoren es beeinflussen und was das für die Auswahl der optimalen Tränke bedeutet. Denn nur wer versteht, wie Pferde trinken, kann gezielt für ausreichende Wasseraufnahme und Tierwohl sorgen.
Wie viel trinkt ein Pferd eigentlich?

Ein erwachsenes Pferd trinkt im Durchschnitt zwischen 30 und 60 Litern Wasser pro Tag. Bei großer Hitze, intensiver Arbeit oder laktierenden Stuten kann der Bedarf sogar auf bis zu 100 Liter ansteigen. Jungpferde, Fohlen oder Senioren haben wiederum ganz eigene Bedürfnisse.
Doch: Pferde trinken nicht, um ihren Wasserhaushalt exakt zu regulieren. Sie folgen eher einem Trinkschema, das stark vom Tagesrhythmus, Futteraufnahme und der Wasserverfügbarkeit beeinflusst ist. Ist das Trinken unbequem, das Wasser abgestanden oder die Tränke unhygienisch, wird weniger getrunken – mit allen Risiken, die das mit sich bringt.
Warum das richtige Tränkesystem entscheidend ist
Vielleicht fragt Ihr Euch: „Wasser ist doch Wasser – was kann man da schon falsch machen?“ Tatsächlich eine ganze Menge. Das Tränkesystem ist nicht nur ein Wasserlieferant, sondern ein wichtiger Faktor für die Wasseraufnahmebereitschaft. Die Art der Tränke entscheidet über:
- Trinkkomfort
- Wasserhygiene
- Zugänglichkeit
- Wasserdurchflussmenge
Schon kleine Details können darüber entscheiden, ob Ihr Pferd 50 Liter trinkt – oder nur 20.
Pferde sind sensible Trinker
Pferde sind von Natur aus sehr sensibel, wenn es ums Trinken geht. Gerüche, Temperatur, Durchfluss oder der Standort der Tränke können sich direkt auf das Trinkverhalten auswirken. Pferde mögen es weder zu kalt noch zu warm – frisches, leicht temperiertes Wasser wird bevorzugt. Auch plötzliche Ströme oder unangenehme Geräusche bei der Wasserabgabe können abschrecken.
Automatische Tränken – Was Sie beachten sollten
Moderne automatische Tränken sind komfortabel, platzsparend und hygienisch. Doch es kommt auf die richtige Ausführung an.
Achten Sie auf die Durchflussmenge
Viele herkömmliche Tränken haben zu geringe Durchflussmengen. Das bedeutet: Das Pferd muss sich anstrengen, um ausreichend Wasser zu bekommen. Idealerweise sollte eine Tränke mindestens 10 Liter pro Minute liefern können.
Große Tränkeschalen bevorzugt
Pferde lieben große Wasseroberflächen. Je größer die Tränkeschale, desto eher wird sie angenommen. Gerade bei Gruppenhaltung oder größeren Pferden ist das ein Muss.

Stabile Materialien
Edelstahl oder robuster Kunststoff sind pflegeleicht, langlebig und hygienisch. Achten Sie auf abgerundete Kanten, um Verletzungen zu vermeiden.
Frostsicher durch den Winter
In Regionen mit kalten Wintern sollte die Tränke frostsicher sein – also entweder beheizbar oder mit integrierter Isolierung ausgestattet. Kein Pferd trinkt gerne eiskaltes Wasser – und gar kein Wasser ist noch schlechter.
Alternative: Tröge und offene Wasserbehälter
Gerade in Offenställen oder auf der Weide werden oft Wassertröge oder Bottiche eingesetzt. Sie bieten viele Vorteile, wenn sie gut gepflegt werden:
- Große Wasseroberfläche regt zum Trinken an
- Pferde können in Gruppen trinken
- Einfache Kontrolle der Trinkmengen
Aber: Diese Systeme erfordern konsequente Reinigung und können bei Hitze schneller verkeimen.
Gruppenhaltung: Genug Tränkestellen einplanen
In Gruppenhaltung sollte für mindestens je zwei bis drei Pferde eine Tränkestelle eingeplant werden. Pferde trinken selten direkt nebeneinander, da Rangordnung und Sozialverhalten dabei eine große Rolle spielen. Wer unter Stress steht, trinkt weniger – mit teils drastischen Folgen für den Stoffwechsel.

Kontrolle des Trinkverhaltens: Ihr wichtigstes Werkzeug
Auch mit der besten Tränke sollten Sie das Trinkverhalten Ihrer Pferde im Blick behalten.
- Trinkt Ihr Pferd deutlich weniger?
- Ist das Wasser frisch, klar und sauber?
- Ist die Tränke frei zugänglich, auch bei Eis oder Schlamm?
Veränderungen im Trinkverhalten sind oft die ersten Anzeichen für gesundheitliche Probleme oder Haltungsfehler. Regelmäßige Kontrollen der Tränke sollten daher fest zum Tagesablauf gehören.
Fazit: Die Tränke beeinflusst die Gesundheit Ihres Pferdes
Das Trinkverhalten Ihres Pferdes ist mehr als nur ein Nebenschauplatz – es ist ein entscheidender Faktor für die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden. Investieren Sie deshalb bewusst in das richtige Tränkesystem, das zu Ihren Haltungsbedingungen und den Bedürfnissen Ihrer Pferde passt.

Eine gute Tränke ist:
- Hygienisch und leicht zu reinigen
- Leise und mit guter Durchflussmenge
- Robust, frostsicher und verletzungsfrei konstruiert
- Immer erreichbar, auch für rangniedrige Tiere
Denn: Wer seinem Pferd das Trinken erleichtert, investiert direkt in Gesundheit und Lebensqualität.